3. Tag - 13.07.2012

Nachdem wir gestern Abend die Landkarte studiert haben, wollen wir die Canol Road fahren. Wir möchten eine Straße mit wenig Verkehr und viel Natur. Die Canol Road wird als nicht einfach befahrbar beschrieben, 226 km gibt es keine Tankstelle. In Faro tanken wir. D. h. wir sehen erst einmal gar keine Tankstelle. Hartmut geht in den Dorfladen und fragt. Er sagt mir, fahr zu dem Riesentank der etwas weiter vorne steht. Mit Kreditkarte kann man dort tanken. Wir hatten den Tank vorher schon gesehen, wären aber nie auf die Idee gekommen, dass das die „Tankstelle“ sein könnte. Halt eben die vollen Greenhörner.

Die Canol Road ist nicht gesperrt, dann kann es auch nicht so schlimm sein. Die Straße ist eine unbefestigte schmale Piste. Sie verändert sich ständig und weist viele Schlaglöcher auf. Wir sind an einem vorbeigekommen, dass Gott sei Dank schon mit „Fähnchen“gesichert war. Es war gut 50 cm tief. Wenn du da reinfährst, war’s das mit weiterfahren. Auch queren ständig Hörnchen die Straße. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit war 30 km. Wir sind begeistert von der sich stetig ändernden Landschaft. Zunächst fährt man mit dem Lapie River. Er schlängelt sich mit glasklarem Wasser durch die satt grüne Ebene. Später gibt es Campmöglichkeiten an Seen, wo du sprachlos in der Schönheit der Natur stehst. Wir müssen leider etwas unseren Zeitplan einhalten; gerade weil wir nicht wissen, wie die Straße weiter verläuft und vor allem ob es wieder anfängt zu regnen. Beim Quiet Lake halten wir am 1. Campground. Er ist geschlossen und verwahrlost. In der hinteren Ecke hocken noch ein paar Gestalten an ihrem Bulli. Sie sehen auch nicht besser aus. Am Ende des Quiet Lake ist ein 2. Platz. Überhaupt ist diese Etappe die häßlichste von der ganzen Tour. Wären wir doch an einem dieser herrlichen Seen geblieben.

Der Campground ist auch geschlossen, aber noch nicht so verhunzt wie der andere. Nach langem hin und her finden wir dann endlich einen geeigneten Platz. Die Moskitos sind penetrant. Wir suchen altes Holz und machen Feuer. Es hilft wenigstens etwas. Unser letzter Abend soll noch ein kulinarisches Erlebnis werden. Wir backen Käsebagels in der Pfanne auf, dazu Rührei mit Speck. Echt zu empfehlen. Auch das restliche Bier und der Wein werden genüsslich vertilgt.

Weiter mit dem 4. Tag.