Kanada / Alaska - Drei Wochen Natur pur

Wie kommt man darauf den Yukon River zu paddeln und mit dem Auto bis nach Alaska zu fahren?

Bei uns ganz einfach! Beim nachweihnachtlichen Shoppen, zwischen den Tagen, kauft man sich einen preisreduzierten Reiseführer über Alaska und Nordkanada, blättert ein wenig und liest über eine Paddeltour von Whitehorse nach Dawson, den endlosen Weiten, der unberührten Natur und den legendären Highways.

Eine Idee war geboren und reif zur Umsetzung; nach Kanada wollten wir immer schon mal, Alaska war auch ein Traum. Im Vorjahr hatten wir eine Trekking- und Kanutour in Schweden gemacht. Schon in diesem Urlaub waren wir von dem Leben im Freien begeistert; sich nach niemanden richten zu müssen, keinen Campingplatzzwang, keine Hektik und Straßenlärm.

 

Die Vorbereitungen liefen ab Silvester - bei uns immer ein guter Startpunkt um den Urlaub zu planen. Somit hatten wir einige Monate Zeit um die Reise zu planen. Dank Internet, den vielen Reiseberichten und guter Lektüre (z. B. das "Outdoor Handbuch" von Dieter Reinmuth oder Gus Karpes) konnten wir erstmal eine Grundlage für die Planung schaffen. Man kann auch Dieter Reinmuth, der in Dawson ein Hostel betreibt unkompliziert per email anschreiben. Er leistet umgehend Hilfestellung.

 

Wir haben die lange Vorbereitungszeit auch benötigt, da wir uns letztendlich dazu entschieden haben, mit unserem eigenen Faltboot zu reisen. So hatten wir schließlich ein Gesamtgewicht von über 100 kg. Wesentlich einfacher ist es, Kanu, Ausrüstung etc. bei den örtlichen Kanuvermietern zu buchen.

 

Der "100 kg"  Mann
Der "100 kg" Mann

Der Flug - Direktflug von Frankfurt nach Whitehorse mit Condor - : Endlich, es ist soweit! Wir hatten uns für ein Parkhaus 10 km außerhalb des Frankfurter Flughafens entschieden, "nur 98,-- €" für drei Wochen. Wir haben aufgrund des sperrigen und schweren Gepäcks erstmal am Flughafen geparkt und Hartmut hat das Auto dann zum Parkhaus gebracht und ist mit dem Shuttle zurückgekommen; Aufwand ca. 1 1/2 Stunden.

 

Das Kayak hatten wir zuvor als Sportgepäck gebucht. Die Gebühr muss jedoch vor Ort gezahlt werden. Was wir nicht wußten, am Info Schalter von Condor. Durch die ganze Rennerei auf dem Flughafen verging die Zeit auch schnell. Es kam dann noch ein richtiger Wolkenbruch, so dass wir anstatt 15.40 Uhr erst um 16.30 Uhr starten konnten.

 

Um 16.15 Uhr sind wir in Whitehorse gelandet. Ist schon toll ein Direktflug.

 

Der Flughafen Whitehorse ist schon sehr beschaulich. Hektik kommt hier erst garnicht auf. Die Passkontrolle und Befragung dauert halt seine Zeit. Ich kannte das schon aus früheren USA Aufenthalten. Was ist der Zweck Ihrer Reise? Führen Sie Waffen dabei? Und so weiter und sofort. Ich habe mich nur immer gefragt, was die Beamten mit den Leuten machen, die kein Englisch sprechen?!

 

Wir hatten für die erste Nacht das Riverview Hotel gebucht. Leider wurde auf Anfrage hin eine Abholung vom Flughafen verneint. Aber man muss sich keine Gedanken machen. Die nette Dame vom Flughafen fragt die Wartenden ob sie abgeholt werden. Sie hat uns dann promt ein Taxi gerufen.

 

Im Hotel angekommen, die ganzen Sachen auf's Zimmer. Was für eine Schinderei. Es ist herrlichstes Wetter, dass uns das alles und die Müdigkeit nichts ausmachen. Nach kurzer Paus beschliessen wir doch noch Einkaufen zu gehen, da wir es nicht erwarten können auf den Fluss zu kommen. Ein kurzer Weg über die Straße und da ist er. Respekt kommt hoch bei der Fließgeschwindigkeit. Hoffentlich kommen wir mit dem Boot zurecht. So vollgepackt sind wir mit ihm noch nicht unterwegs gewesen.

 

Wir laufen los. Whitehorse ist ja nicht so groß. Bei einer Bank holen wir ein wenig Bargeld. Taxi kann man übrigens mit Kreditkarte zahlen. Dann laufen wir zu Canadian Tire. Wir müssen noch Gaskartuschen, Feuerzeuge, Bärenspray etc. haben, all das was man im Flugzeug nicht befördern darf.  Alles weitere haben wir dann bei WalMart nebenan gekauft. Erschöpft und vollgepackt haben wir dann die Dame am Info-Tresen gefagt, ob sie uns ein Taxi rufen kann. No problem. Wahnsinn, wie nett die Leute sind.

 

Zurück im Hotel haben wir dann noch unsere Sachen sortiert und gepackt bis wir todmüde ins Bett gefallen sind.