10. Tag: Milchkaffee und der lachende Dritte

03.07.2013

 

Milchkaffee im Fluss

Um 8.00 Uhr werden wir wach. Es ist kalt, sehr windig und stark bewölkt. Kein Wetter zum Aufstehen! Nach Müsli gibt es Brot zum Frühstück, der Kaffee kann uns auch nicht so richtig aufwärmen. Also packen wir uns dick ein und die Sachen zusammen. Das Wetter bessert sich aber etwas. Durch den Zufluss des White-Rivers hat sich die Farbe des Wassers merklich verändert. Es sieht eher wie Milchkaffee aus und man kann keine 5 cm tief hineinsehen. An Wasser filtern ist hier nicht zu denken, nur gut dass wir vor der Einmündung noch einen großen Vorrat an Trinkwasser zubereitet haben. 

 

Elefant am Yukon?

Wir fahren jetzt auch mal die Nebenkanäle. Hier pfeift der Wind nicht ganz so stark und man kann ruhiger paddeln. Während einer Paddelpause, wir lassen uns ein wenig durch die Inseln treiben, hören wir enorm lautes Stampfen im Unterholz. Kurz darauf steht eine mächtige Elchkuh mit ihrem Kalb am Ufer, sieht uns, dreht postwendend mit lautem Getöse um und flüchtet ins Dickicht. Elche bewegen sich anscheinend nicht gerade auf leisen Pfoten. Die beiden hörten sich eher wie Elefanten an.

 

Aufsetzer und Speerspitzen

Der Fluss wird breiter und damit steigt die Gefahr von Untiefen. Das müssen wir leider auch erfahren. Mehrere Male setzen wir leicht auf Sand- und Kiesbänke auf. Man sollte die Karten doch besser studieren. Und weil wir so unachtsam sind, verfehlt uns einmal nur knapp ein Baum, dessen Spitze wie ein Speer stromaufwärts zeigend nur ein paar Zentimeter aus dem Wasser ragt. Glück gehabt. Mit der Geschwindigkeit aufgespießt zu werden wäre bestimmt kein Spaß geworden. Vor solchen Gefahren wird immer wieder gewarnt und wir machen eigentlich immer einen großen Bogen um Holz im Wasser.

 

Der lachende Dritte

Gegen Abend, wir lassen uns treiben und lamentieren über unser nächstes Camp, entdecken wir einen weiteren Elch. Er steht am Ufer und beobachtet unser Boot. Er scheint zu lachen. Lacht er uns aus oder an? Wir werden es wohl nie herausfinden.

 

Noch ein "altes Camp"

Unser Ziel, das alte Camp aus dem Vorjahr, finden wir trotz mangelnder Markierung auf der Karte doch wieder. Nur leider stellt sich die Inselspitze als unbrauchbar heraus. Der Teil, auf dem im letzten Jahr unser Zelt stand ist im Frühjahr vom Wasser weggeschwemmt worden. Übrig blieb nur der Kiesteil mit faustgroßen Steinen und starkem Gefälle. Schade, war schön im letzten Jahr, also weiter.

 

Beim Ablegen sehen wir jedoch, wo sich der Sand wieder abgelagert hat und kurven nur einmal um die Insel herum. Hier hat sich eine lange, zum Zelten wunderbar geeignete neue Sandbank gebildet. Hier bauen wir unser Zelt auf, waschen noch ein paar Sachen und bereiten uns Kartoffelpüree, Broccoli und Hühnchen (aus der Tüte) zum Abendsessen zu.

 

Heulen

Von der gegenüberliegenden Seite ertönt plötzlich Wolfsgeheul. Trotz Fernglas ist nichts zu sehen. Nach ein paar Minuten ist alles wieder vorbei, schaurig schön!

 

Ein Regenschauer bricht das gemütliche Sitzen bei Wein und Bier ab und wir verziehen uns bald ins Zelt. Bei plätscherndem Regen schlafen wir ein.