17. Tag: Woodchopper Canyon

10.07.2013

 

Windjammern

Wir haben schlecht geschlafen. Starkregen, die ganze Nacht! Die Stimmung sinkt. Wenn das so weiter geht.... Morgens hört es dann endlich auf zu regnen und wir können draußen frühstücken. Es ist zwar kalt und windig aber gut gesättigt sieht die Welt schon ganz anders aus.

 

Heute müssen wir noch einige Kilometer aufholen und so trödeln wir nicht lange rum und kommen bald ins Boot. Der Wind legt sich leider nicht und kommt stetig von vorn. Auch wenn durch die Strömung das Vorankommen nicht unbedingt viel langsamer wird, kämpft man ständig gegen den Wind an und paddelt umso stärker. Treiben lassen geht nur in den kurzen Pausen die der Wind einlegt, ansonsten drückt er das Boot gleich zu einer Seite und wir stehen quer zur Strömung. Das passiert häufiger wenn wir aus Erschöpfung eine Pause einlegen müssen.

 

Der Fluss ist hier schon sehr breit und die Engstellen, die wir anpeilen kommen nur extrem langsam näher. Die ach so schöne Weite des Yukon rächt sich bei schlechtem Wetter.

 

Hund oder ...?

An einer Engstelle fahren wir relativ nahe ans Ufer, hier ist es etwas windgeschützter. Fast unbemerkt überholt uns hier ein Wolf! Das ist der erste frei lebende Wolf, den wir gesehen haben. Könnte natürlich auch ein Hund sein, aber die Recherche aufgrund der Fotos lässt uns sicher sein, es ist ein Wolf. Er spurtet von hinten an uns vorbei und nur durch Zufall entdecken wir das Tier. Mit seinem Fell ist er gut getarnt vor der grauen Steilwand. Er dreht sich einmal kurz zu uns um und verschwindet dann im Dickicht. Der Tag ist gerettet. Ein  kurzes aber ergreifenden Erlebnis.

 

Stürmisches Camp

Nach 60 Kilometern fangen wir an, ein Camp zu suchen. Wie so oft finden wir viele große Steine und keinen angenehmen Schlafplatz. Wir paddeln weitere 20 Kilometer um an der rechten Seite ein Ufer mit einer Sanddüne zu entdecken und beschließen hier die Nacht zu verbringen. Der Aufbau des Zelts ist bei dem starken Wind nicht einfach, aber mit Treibholz gesichert steht es gut im Sturm.

 

Zum Abendessen gibt es ein Fertiggericht aus der Tüte und den restlichen Rotwein. Total erschöpft fallen wir in unsere Schlafsäcke. Alaska fordert uns schon einiges ab.