2. Tag: Paddeln auf dem Pelly River

25.6.2013

 

Früh am ersten Morgen

Um 4.00 Uhr treibt es uns aus den Schlafsäcken. Es ist angenehm frisch und der Himmel ist wolkenlos aber ein wenig diesig. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Mal sehen was das Wetter bringt. Hartmuts "geniale" Wetteruhr zeigt bewölkt an, die Quote für eine korrekte Vorhersage liegt bei diesem Gerät jedoch erfahrungsgemäß weit unter 50%, so dass wir genausogut raten können.

     

Zum Frühstück stärken wir uns mit Müsli, Joghurt und Früchten gefolgt von Rührei mit getoasteten Käsebagles. Gut gesättigt wenden wir uns nun unserem Packsystem zu. Gestern haben wir alles nur irgendwie verstaut, heute muss da System rein. Platz zum Ausbreiten alles Sachen bietet die Insel genug und groß überlegen müssen wir auch nicht, es ist ja nicht unsere erste Tour. Also ist das systematische Verpacken schnell erledigt.

 

Das neue Boot

Um halb neun ist alles im Boot verstaut und wir legen los. Super, das neue Boot bietet so viel Platz, dass wir nur den Rucksack und den Decksbeutel obendrauf schnallen. Die Ladeluken sind einfach traumhaft und die zusätzlichen 65 cm Boot werden noch mit großen Packsäcken vollgepackt. 

 

Es ist inzwischen warm und mächtig schwül geworden. Nach 2 Stunden zieht das erste Gewitter mit Regenschauer über uns hinweg, es bleibt aber schwül. Jedesmal, wenn wir anhalten, lassen die Mücken nicht lange auf sich warten. Das war in den vergangenen Jahren anders!

 

Das Panorama ist wieder grandios, der Fluss fließt schnell und wir kommen gut vorwärts. So kann man sich auch mal gut treiben lassen und genießen.

 

Wir haben uns in diesem Jahr Etappen von 65 km pro Tag vorgenommen und einen Ruhetag eingeplant. Erfahrungsgemäß fangen wir aber nach 40 km mit der Campsuche an. Das erste stellt sich als nicht geeignet heraus, der Wasserstand ist noch zu hoch und es findet sich kein trockenes Plätzchen für unser Zelt. So steuern wir das "Large Gravel Deposit" vom letzten Jahr an, sieht gut aus und ist sogar trockener und großzügiger als 2011. 

 

Spuren im Sand

Nach kurzer Pause suchen wir das Camp noch nach Spuren ab und werden auch fündig. Frische Bärenspuren, die noch keinen Regen gesehen haben. Und das letzte Schauer kam vor einer halben Stunde runter. Nach kurzem Überlegen entscheiden wir dem Bären den Campground zu überlassen und paddeln weitere 7 km.

 

Kühlung durch den Pelly

Nach 58 Kilometern finden wir eine geeignete, spurenlose und trockene Insel auf der wir unser Zelt und das Küchenzelt aufschlagen. Umgeben von einsamer Natur mit einer unvorstellbaren Kulisse kochen wir unser Abendessen: Mexican Rice Chicken aus der Tüte, nahrhaft und lecker. Und so lassen wir den Abend bei einem überraschend kalten Bier ausklingen. Die Bierlagerung ganz unten im Boot funktioniert wie ein Kühlschrank, weil das Wasser des Pellys sehr kalt ist. Leider treiben uns die Mücken wieder früh ins Zelt, aber es ist kälter als gestern abend und wir schlafen schnell ein.