3. Tag: Die Stromschnellen (Rapids)

26.06.2013

 

Rapids Day!

Heute liegen die beiden Fishhook Rapids vor uns. Aus der Erfahrung des letzten Jahres in den Big Fishhook Rapids gehen wir den Tag mit gemischten Gefühlen an. Nach dem üblichen Müsli mit Früchten werden Brote für den Tag vorbereitet und die Sachen ins Boot gepackt. Schon am Morgen nerven stechwütige Mücken und es ist schon enorm heiß. Der morgentliche Nebel verzieht sich schnell und der blaue Himmel verspricht einen herrlichen Tag. Wegen der Rapids werden die Sachen im Boot besonders gut befestigt und der Notfallrucksack wird noch einmal überprüft. 

 

Little Fishhook Rapids

Die Little Fishhook Rapids erwarten uns schon nach einer Kurve und sehen trotz niedrigerem Wasserstand genauso wie 2011 aus. Man kann die Rapids am besten an der linken Seite durchfahren, da rechts und mittig eine Geröllbarriere größere stehende Wellen erzeugt. Geplant, getan und durchgerutscht. Hat alles gut funktioniert und bringt auch ein wenig Spaß. Das Boot liegt in diesem Jahr deutlich besser im Wasser. Der Schwerpunkt ist niedriger weil keine schweren Säcke oben auf dem Boot geschnallt sind.

 

Wo sind die Big Fishhook Rapids?

Drei Kurven weiter warten die Big Fishhook Rapids auf uns. Nach der Erfahrung im letzten Jahr mit dem enormen Strudel auf der rechten Seite wollen wir auf jeden Fall vorher anhalten und uns die Rapids vorher ansehen. Wir legen ca. 200m vorher an einer Kiesbank an, ein wenig heikel durch die großen Steine am Ufer, aber wir kommen unbeschadet an Land. Durch die großen Steine am Ufer fällt das Laufen schwer und die Hitze macht es nicht gerade leichter. Man kann sie schon hören. Brüllend schallt es von der Steilwand zu uns rüber, ein mulmiges Gefühl überkommt uns. Umtragen? Nein, geht nicht.

 

Und dann liegen Sie vor uns: Unglaublich! Wo sind die Rapids? Viel Lärm um Nichts. Ein kleiner Wirbel rechts, fast keine Wellen in der Mitte, und links eher stehendes Wasser ohne Wirbel, am linken Ufer Kehrwasser. Wir überlegen ob wir richtig sind, ja sind wir. Und suchen noch einmal gründlich nach den Gefahrenstellen, aber es ist nichts zu sehen.

 

Nach der Sichtung entschließen wir uns die Rapids an der linken stillen Seite zu durchfahren und kommen dann gut, aber langsam durch. Es wird ein schöner Paddeltag, die Sonne scheint, es ist trocken, leider windstill und sehr heiß. Aber auf jeden Fall besser als Regen und Gewitter.

 

Kleine Biester

Die Campsuche gestaltet sich als schwierig, entweder zu große Steine und keine Sandbank um darauf zu schlafen oder das Gebüsch ist so nah, dass wir innerhalb kürzester Zeit von Mücken angefallen werden. Und wenn, dann folgen uns die Biester sogar auf den Fluss und stechen uns beim Paddeln. Das haben wir noch nicht erlebt!

 

Nach 69 km finden wir aber eine akzeptabele Sand/Kiesbank am Ufer. Hier sollte Platz genug sein und der Mückenansturm hält sich in Grenzen. Wenn doch bloß ein wenig Wind wehen würde.

 

Heute Abend ist Waschtag angesagt und wir bauen die Wäscheleine nahe am Gebüsch auf, das war ein Fehler! Beim Aufhängen der Wäsche werden wir überfallen. Selbst mehrmaliges Einsprühen mit dem DEET haltigen Muskol hilft nicht. Wie von Sinnen verbrennen sich die Biester die Füße (so wirkt DEET) nur um an unser Blut zu kommen. Später am Abend wird es etwas besser, der Wind frischt ein wenig auf und das Bad im Fluß hat auch gut getan.

 

Bei Bier, Wein und einem schnellen Mikrowellen-Reisgericht lassen wir den Abend gemütlich ausklingen. Nein, wir haben natürlich keine Mikrowelle dabei! Aber mit ein wenig Wasser im Topf aufgewärmt geht das schnell und schmeckt meistens ganz gut. Danach sehen wir uns die Flusskarte nochmal an und verkriechen uns heute etwas später in die Schlafsäcke.