7. Tag: letzter Tag auf dem Pelly River, Yukon River

30.06.2013

 

Das letzte Stück "Pelly-River"

Trotz Schieflage haben wir gut geschlafen. Es ist trocken und mückenfrei. Zum Frühstück gibt es Müsli und Bagels mit Frischkäse. Wie jeden Mogen werden noch Brote für den Tag vorbereitet.

 

Heute werden wir vom Pelly auf den Yukon wechseln und an Fort Selkirk, einem Museeumsdorf direkt an der Pelly River Mündung vorbeikommen. Als Ziel haben wir uns ein Waldcamp gesetzt, das wir 2010 zufällig gefunden hatten und auch im letzten Jahr angesteuert haben. Es sind ca. 90 km bis zum Camp und deshalb brechen wir früh auf. Wir hängen unserem Tourplan immer ein wenig hinterher, so ist es ganz gut mal einen ausgiebigen Paddeltag einzulegen.

 

Der erste Abschnitt ein landschaftlich wirklich grandios und meiner Meinung nach einer der schönsten Abschnitte des Pellys. Wir machen mehrere Pausen um alles zu genießen. Das Wetter spielt mit und beschehrt uns einen sonnigen Tag, nicht zu heiß und vor allem trocken. Auch die Mücken haben sich beruhigt und wir müssen keine Abwehrmaßnahmen ergreifen. Auf den letzten Kilometern des Pelly begleiten uns am rechten Ufer Basaltwände, die bei dem Licht einen herrlichen Kontrast zum Grün des Waldes ergeben. Gefühlt werden wir immer langsamer und ein Blick auf das GPS bestätigt dies. Der Pelly hat einen für diese Jahreszeit normalen Wasserstand, der Yukon, in den der Pelly nun mündet führt jedoch Hochwasser. So drückt das Yukonwasser gegen den Pelly und die Fließgeschwindigkeit wird merklich langsamer. Aber es geht noch vorwärts, langsam aber notfalls auch ohne paddeln.

 

Yukon-River

Fort Selkirk lassen wir in diesem Jahr links liegen und paddeln gleich unserem Ziel entgegen. Das Bild der beiden Flüsse unterscheidet sich gravierend. Während der Pelly River immer wieder gespickt ist mit vielen Logpiles (Treibholzansammlungen) und Stämmen im Wasser scheinen sich diese im Mündungsgebiet gesammt zu haben. Im Yukon schwimmt dann deutlich weniger Holz.

 

Bei der Einfahrt in den Yukon müssen wir ein wenig aufpassen um nicht in die Logpiles zu geraten. Wenn man aber dem Lauf des Wassers folgt ist genug Platz dazwischen. Manchmal erwischen wir uns, wie wir ein Ziel oder eine Route ansteuern und merken erst später dass wir quer zur Strömung paddeln und diese Route gar nicht erreichbar ist. Dann muss man sich der Kraft der Strömung ergeben. Ist sowieso entspannender.

 

Hinter Fort Selkirk ist der Fluss breit und relativ ruhig. Das Wasser steht bestimmt so hoch wie im letzten Jahr und wir streichen in Gedanken schon mal die Niedrigwasser-Camps aus dem Jahr 2010. Unser heutiges Zielcamp ist aber hochwassersicher auf einer Insel im Wald gelegen.

 

Wasserfälle

Es sind noch gut 30 km bis zum Camp und es werden 30 sehr schöne Kilometer. Auf der rechten Seite entdecken wir zwei Wasserfälle. Die waren uns in den letzten Jahren nicht aufgefallen.

 

Um 8.00 Uhr erreichen wir das Camp, ein wenig geschafft aber zufrieden. Es ist wie im letzten Jahr. Keine grandiose Aussicht aber gemütlich. Wir waschen noch ein paar Sachen durch weil man hier prima eine Wäscheleine spannen kann und machen uns dann ans Abendessen. Reis mit Chicken aus der Tüte. Ein Mikrowellengericht, dass wir nur kurz mit ein wenig Wasser erhitzen. Geht schnell und schmeckt gut.

 

Beim Lagefeuer lassen wir den Abend mit Wein bzw. Bier ausklingen und schlüpfen bald in die Schlafsäcke. Gute Nacht Hartmut! Schlaf gut Christine!