8. Tag: 2 Bären und ein Elch

01.07.2013

 

Die Sonne lacht

Morgens lacht die Sonne und der Himmel zeigt sich blau mit wenigen Schönwetterwolken. Laut Wetterbuch können sich die aber auch zusammenraffen und Gewitter bringen, mal sehen wer recht hat, das Buch oder unser gutes Gefühl. Und oh Wunder, trotz Wärme und Waldcamp zeigen sich kaum Mücken, die haben uns ja auch schon genügend geärgert.

 

Um 10.00 Uhr paddeln wir los und die Wolken raffen sich wirklich zusammen. Es wird dunkel und wir ziehen die Regensachen an, aber kein Regen, also wieder ans Ufer und entkleiden, sonst wird es zu warm.

 

Der erste Bär

Dann, ein schwarz-brauner Fleck am Ufer. Wie schon so oft zuvor zücke ich das Fernglas um den Fleck genauer zu betrachten. Ja, da ist er! Nicht wie hundertemale zuvor ein Baumstumpf, sondern ein Bär. Leider paddeln wir an der falscher Seite. Auf dem gegenüberliegenden Ufer tummelt sich ein Schwarzbär und frisst. Er streckt uns sein Hinterteil entgegen und wir versuchen auf uns aufmerksam zu machen. Aber die Entferung ist so groß, dass sich der Bär nicht darum kümmert,  auch für Foto und Video ist der Abstand von geschätzten 200 m einfach zu groß. Trotzdem ein wahrlich großartiges Erlebnis. Wir hatten eigendlich auf dem ruhigen Pelly mit mehr Tieren gerechnet, mussten aber wieder eine Woche warten um den ersten Bären zu sichten.

 

Der zweite Bär

Wir packen gerade die Kamera und das Fernglas ein als wenige hundert Meter weiter sich ein weiterer Fleck bewegt. Jetzt heller und wir sind auch ein bischen näher dran. Ein Grizzly, der sich am selben Ufer tummelt. Ein wenig größer, ein richtiger Brocken. Aber auch diesmal ist die Entfernung so groß, das vernünftige Aufnahmen nicht möglich sind. Trotz der Entfernung ist es ein "Gänsehaut"-Erlebnis.

 

Bären in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten macht euphorisch und bringt uns der Natur noch näher. Auch wenn wir so ein Tier nicht unbedingt in einem unserer Camps begegnen wollen, so wünscht man sich natürlich einige Bären beobachten zu können. Aus sicherer Entfernung und ohne die Tiere in ihrem Lebensraum zu stören.

 

Da schwimmt etwas

Einige Kilometer weiter bekommen wir ein weiteres Tier zu sehen. Diesmal ein Elch, der sich anscheinend stromaufwärts schwimmend durch den Yukon bewegt. Wir haben Zeit ihn zu beobachten und steuern eine nahe Insel an. Langsam und stetig kämpft er sich durch Wasser und nutzt dabei zuletzt das Kehrwasser um sich einer Insel entgegen der Strömung zu nähern. Angekommen schlüpft er aus dem Wasser, schüttelt sich trocken und entschwindet im Dickicht. Die alte Elchkuh mit der Riesenmacke am Hinterteil hat sich nicht weiter um uns gekümmert. Schon faszinierend, wie geschickt sich die massigen Tiere im Wasser fortbewegen.

 

Schönes Insel-Camp

Nach insgesamt 64 Kilometern endet unser Paddeltag und wir finden eine geeignete kleine Insel kurz hinter Britania Island. Der Tag war freundlich, das Erlebte macht extrem gute Laune und so stellen wir schnell unser Zelt auf. Die Insel hat eine Steilkante, das Wasser rast vorbei, also aufpassen und nicht reinfallen! Von Norden zieht ein Gewitter auf und verheißt nichts Gutes. Es sieht immer sehr bedrohlich aus, man weiß ja auch nie was da kommt, schließlich haben wir außer dem Zelt keinen weitereren Schutz. Dann kochen wir unsere Chili-Nudel und beobachten dabei den Himmel. Das Gewitter kommt näher, der Wind frischt merklich auf und nach dem Abwaschen ergießt sich ein Schauer über uns.

 

Um 9.00 Uhr liegen wir dann im Zelt und sichten zum ersten mal Fotos. Naja, man kann etwas erkennen und der zweite Bär war definitiv ein Grizzly.

 

Das war ein Tag und wir schlafen auf einer wirklich schönen Insel ein.