Vorbereitungen: Murphy lässt grüßen!

Murphy´s Gesetz (von einigen auf fallende Marmeladenbrote bezogen) besagt sinngemäß: 

„Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“

 

Es war nicht ganz so dramatisch in unserer Vorbereitungszeit, jedoch hatten wir mit einigen Hürden zu kämpfen, die wir in den Vorjahren immer locker genommen haben.

 

Planung

Schon sehr früh, im September 2012 entschließen wir uns dazu, 2013 wieder eine Tour im nördlichsten Amerika zu unternehmen. Bei der Planung wird uns klar, dass in den letzten Jahren die Zeit beim Paddeln auf dem Fluss immer das Highlight des Urlaubs war und die Tour mit dem Auto nur aufgrund mangelnder Rücktransportmöglichkeit von Dawson City aus unternommen wurde. Sicher haben wir mit der Canol Road und dem Top of the World Highway auch schöne Stecken gefunden, deren Erlebnis wir nicht missen möchten. Aber, man muss diese Strecken nicht unbedingt öfter fahren. Seit 2012 bietet sich für den Rücktransport auch ein Taxiservice ab Dawson City an. Dies würde allerdings bedeuten, dass wir die selbe Stecke bis Dawson City paddeln. Das wurde auch verworfen.

Letztendlich entscheiden wir uns für ein weiterpaddeln bis Circle, wobei der Rückflug dann in Alaska beginnt. Das bedeutet für uns eine neue Teilstrecke von Dawson City bis Circle und das Überpaddeln der grünen Grenze in die USA. Aufgrund des Flugplans und den maximal drei Wochen Zeit können wir nicht ab Fairbanks, sondern müssen ab Anchorage die Rückreise antreten. Das bedeutet einige Meilen Autofahrt mehr und doch einen Mietwagen nehmen.

Die Buchung der Flüge ist etwas komplizierter, da Hin- und Rückflug bei Condor gesondert gebucht werden müssen. Das ist aber nach Erscheinen des neuen Flugplans schnell erledigt. Das Buchen des Mietwagens bei Hertz in Fairbanks, mit Rückgabe in Anchorage geht ebenso reibungslos. Super, Hertz nimmt keine Gebühren für die  Rückgabe an einer anderen Station!

 

Das Hotel für die erste Nacht

Schwieriger wird es mit der Buchung der ersten Hotelnacht. Die Buchung unseres Wunschhotels Westmark Klondyke Inn, das nahe dem Canadian Superstore gelegen ist, ist nicht möglich. Also warten. Mit der Zeit finden wir heraus, dass dieses Hotel an die Ramada Kette verkauft wurde. Leider sind alle Zimmer für unsere Nacht schon belegt. Durch Zufall finden wir im Mai aber ein Buchungsportal, dass noch ein Zimmer als verfügbar anzeigt und buchen sofort. Einige Tage später bekommen wir jedoch eine "Ops..."-Mail: das Zimmer ist doch nicht mehr verfügbar. Die Buchungsbestätigung und definitive Zusage des Portals liegen uns aber vor und so bekommen wir auf Nachfrage die Zusicherung, dass eine Alternative gefunden wird. Leider passiert erstmal nichts. Mehrmals haben wir angerufen und wurden nach langen Warteschleifen immer wieder vertröstet. In der Erwartung, dass wir kein Hotel finden, weil laut Internet alle lokalen Hotels für die Nacht schon belegt sind, buchen wir einen Mietwagen für eine Nacht. Das gibt uns die Möglichkeit, die Nacht auf einem Campground außerhalb der Stadt zu verbringen. Doch plötzlich im Juni, bei einer weiteren Recherche im Internet-Portal wurde uns ein Zimmer in einem anderen Hotel als frei angezeigt. Ein wenig teurer, aber egal. Sofort rufen wir an und die nette Stimme am anderen Ende versichert uns, sich sofort darum zu kümmern. In Whitehorse ist es zu der Zeit 2.00 Uhr nachts, aber der Nachtportier bestätigt die Buchung und so können wir im Best Western Golden Lion Hotel ein Zimmer, sogar mit Whirlpool beziehen. Frühstücksgutscheine gab es oben drauf als Entschädigung.

 

Das Boot

Im Janaur besuchen wir die Boot in Düsseldorf. Alle namenhaften Faltboothersteller sind dort vertreten. Eigentlich sind wir mit unserem Klepper sehr zufrieden. Aber! Das Packen des Boots ohne Ladeluken ist nervig, insbesondere bei steilen Ufern muss man tief im kalten Wasser stehen um die Säcke in Bug und Heck zu verstauen. Zudem werden wir eine Woche länger in der Wildnis sein und die Menge an Gepäck nimmt dabei bestimmt nicht ab.
Begeistert davon, dass alle Hersteller Ladeluken anbieten und auch längere Boote im Angebot haben holen wir im Februar Angebote und Empfehlungen bei einigen Läden ein.

Die Wahl fällt auf ein Klepper Aerius XXL Quattro mit Ladeluke vorne und hinten,

ganze 65 cm länger und mit großen Ladeluken ausgestattet. Wir bestellen das Boot Mitte März, die Lieferzeit beträgt angeblich 4-6 Wochen. Angeblich! Aufgrund von Umstrukturierungsmaßnamen ist der Hersteller allerdings nicht in der Lage das Boot innerhalb der nächsten 12 Wochen zu liefern und wir müssen uns kurz vor dem Urlaub eine Alternative suchen. Unser Händler, Jörg Ringer, bietet uns als Alternative ein Vorführboot mit nachträglich einzuarbeitenden Ladeluken an. Super! Das ist die Alternative. Also bekommen wir das Gerüst nach Hause geschickt und können die Haut beim Sattler in Willich abholen. Das Ruder wird nochmal getauscht und so ist das Boot drei Tage vor Abreise komplett! Knapp aber rechtzeitig. Dank an Jörg Ringer und Markus Heise, dem Sattler!

 

Das Paddel

Zwei Wochen vor dem Flug wird das restliche Equipment nochmal geprüft. Leider ist das Ergebnis für Hartmuts Paddel negativ: Eine Klebestelle an der Teilung hat sich gelockert und so kann das Paddel nicht benutzt werden. Sofort rufen wir beim Händler an und dieser teilt uns die Telefonnummer des Herstellers/Importeurs mit. Einen weiteren Anruf später wird die Abholung, Reparatur und Rücksendung des Paddels vereinbart, die eigenständige Reparatur ist nicht möglich. Und schon eine Woche später halten wir das reparierte Paddel in den Händen. Klasse Leistung! Dank an denk.com und TyWarp.

 

Das Objektiv

Bei einem Canon Objektiv bemerken wir im Januar ein Haken beim Rein-und Rauszoomen. Da noch Garantie besteht wird das Objektiv eingeschickt und kommt nach ca. zwei Wochen wieder. Ich habe es kurz geprüft für gut befunden und weggelegt. Leider ist mir nicht aufgefallen, dass das Objektiv zwar nicht mehr hakt, sich aber nicht mehr der ganze Zoombereich einstellen lässt. Diesen Fehler bemerken wir erst zwei Wochen vor dem Abflug. Also, erneut den Service kontaktieren und es wird vereinbart, dass eine Nachbesserung innerhalb der verbleibenden 14 Tage möglich ist. Verschickt - nach 8 Tagen zurück und alles in Ordnung. Dank an Canon.

 

Die Therm-a-Rest Matte

Bei der besagten Kontrolle fällt uns auf, das Hartmuts Matte Luft verliert. Das ist unangenehm. Wir schicken die Matte an den deutschen Service mit der Bitte um Reparatur innerhalb von zwei Wochen. Naja, das ist sehr optimistisch gewünscht, weil die Matten in Irland repariert werden. Also bestellen wir zeitgleich ein neue Matte. Die Neue kommt rechtzeitig, die Reparierte nur eine Woche zu spät. Trotzdem Dank an Cascade Designs und Globetrotter.

 

Und der Rest!

Alles andere haben wir schon frühzeitig gebucht und geplant. Und alles ist super gelaufen.

Satellitentelefon: Danke an Matthias Cramer. 

Neukauf Solaranlage: Danke an Dirk Jens Herrmann, Wattgeizer.com für die Beratung, alles hat wunderbar funktioniert.

Transport von Circle nach Fairbank: Danke an Peter Kamper und Josch für die Organisation und den Transport.

Housekeeper: Danke an Sanna und Michael, die in der Zeit auf unser Haus aufgepasst haben!

 

So können wir, wie auch schon oft zitiert an Murphy´s Gesetz anfügen: 

"... und man findet immer jemanden, der es wieder in Ordnung bringt."