13. Tag - 07. Juli 2012

Quelle: Google Earth
Quelle: Google Earth

Zusammenfassung:

 

Startpunkt: Insel, kurz hinter Carlisle Creek

Zielpunkt: Kleine Insel, neben Dead Man Island

 

Strecke: 60,5 km

 

Obwohl es gestern ein langer Tag war, fühlen wir uns fit. Bei Sonnenschein fahren wir los. Nach ein paar Kilometern holen wir ein Motorboot ein, dass sich treiben läßt. Einheimische, die den Tag mit Leckereien aus der Kühlbox genießen. Heute sehen wir 2 Bären auf einem Felsen und auch noch einen Elch am Rand. Als wir an der Mündung White River/Yukon ankommen, kommt plötzlich starker Wind auf, von der Sonne ist auch nichts mehr zu sehen. Nur noch Wolken und es ist kalt. Der Wasserstand ist extrem hoch. Die Inseln, die im letzten Jahr da waren, sind alle überschwemmt. Wir sind ziemlich weit in der Flussmitte gefahren, so dass wir Probleme haben an die Uferseite zu gelangen. Der Wind ist so stark, dass ich Angst habe zu kentern. Es ist ein sehr mulmiges Gefühl, ringsum hohes braunes Wasser, das Ufer weit entfernt. Nach empfundener unendlicher Zeit sind wir am Rand angekommen. Dort fahren wir auch weiter obwohl wir nicht mehr in der Strömung sind.  Aber alles andere macht auch keinen Sinn. Zu dem Starkwind gesellt sich - wie immer - Regen. Wir kämpfen uns weiter. An einer Schlamminsel ziehen wir Regenjacke und Hose an. Da wir ja heute nun überhaupt nicht mit Wind und Regen gerechnet hatten, waren wir nur in Shorts und Shirt gestartet. Jedenfalls haben wir gelernt, dass wir nicht in der Lage sind das Wetter einzuschätzen und es sich wirklich innerhalb kürzester Zeit extrem ändern kann.

Es dauert lange bis wir aus dem Seitenarmgewirr wieder in der Hauptströmung sind. Wir müssen ein Camp finden, denn so weiterzufahren ist extrem ungemütlich. Irgendwann haben wir Glück auf einer Inselspitze das Zelt aufstellen zu können, der Rest steht unter Wasser. Außer Elchspuren ist nichts zu sehen. Als wir gerade das Boot ausgeräumt haben und im pfeifenden Wind sitzen, sehe ich im Wasser einen Elch. Da sich der Fluss geteilt hat, ist er in einiger Entfernung. Er beäugt uns neugierig. Nach einiger Zeit macht er anstalten zu uns zu schwimmen. Ich mache mich durch Rufen bemerkbar. Gemächlich dreht er irgendwann ab und schwimmt auf die gegenüberliegende Insel.

 

Wir kochen uns Mexican Beef. Dazu gibt es Mettwurst. Doch was ist das? Auf der anderen Insel steht wieder der Elch und beobachtet uns aus einem Gebüsch. Er steht da und glotzt, läßt sich noch nicht einmal von einem Motorboot, das direkt an ihm vorbeifährt stören. Wir sind total fasziniert. Es scheint so, als möchte er zu uns kommen und nur auf ein Zeichen von uns wartet. Ich muss an die Geschichte von dem Elch Sir Archibald denken, der auch eine gewisse Zuneigung zu Menschen zeigte (Buch v. Gus Karpes, Zu Tisch bei einem Flusskapitän). Absolut zu empfehlen, sehr lustig geschrieben. Unser Elch bleibt noch eine Viertelstunde, frißt genüsslich und sieht zu uns herüber. Dieses Erlebnis werden wir nicht vergessen.

Weiter mit dem 14. Tag.