14. Tag: Grenzübergang Alaska

07.07.2013

 

Letztes Frühstück in Kanada

In der Nacht hat es ein wenig geregnet, morgens scheint aber die Sonne und es ist relativ warm. Ideales Wetter um das vorerst letzte Frühstück auf kanadischem Boden einzunehmen. Heute werden wir die Grenze zu Alaska überqueren.

 

Nach dem Frühstück brechen wir auf, um nicht zu spät in Eagle anzukommen. Hier müssen wir uns registrieren um nicht illegal einzureisen.

 

Alaska, wir kommen!

Die Landschaft ist einfach atemberaubend. Leider zieht sich der Himmel immer weiter zu, es bleibt wechselhaft aber trocken. Kurz vor der Grenze wird der Blick auf das GPS immer häufiger. Am Ufer soll man einen Grenzstein sehen können. Die Spannung steigt, Alaska begrüßt uns mit Sonne - aber ohne Stein. Wir suchen das Ufer mit Fernglas und Kamera ab, den Grenzstein finden wir nicht. Ich frage mich, ob die Amerikaner diesen Teil der Grenze nicht überwachen. Heute bin ich mir sicher, da sind bestimmt Kameras und sonstiges Equipment. Denen entgeht bestimmt kein Grenzübertritt. Gesehen haben wir allerdings nichts und so reisen wir irgendwann in die USA ein.

 

Eagle und ein "netter" Beamter

Knapp 20 Kilometer hinter der Grenze liegt das Örtchen Eagle. Hier muss man sich, das kann man überall nachlesen, bei der Grenzpolizei der USA anmelden.

 

Bis vor zwei Jahren gab es in Eagle noch einen Beamten, den durften wir leider nicht mehr kennenlernen. Statt dessen ist mitten im Ort, am Store ein unbeschriftetes Telefon in einer gelben Kiste angebracht. Ohne Tastatur ausgestattet hebt man den Hörer ab und ist nach kurzen Wähltönen und einigen Freizeichen mit der Grenzpolizei verbunden.

 

Der Weg zu diesem Telefon ist beschwerlich. Eagle hat keinen Hafen sondern man erklimmt Steinhaufen die dem Schutz der Stadt vor Eis dienen und kommt irgendwo an. Leider weist kein Schild auf das Telefon hin, eine nette Einwohnerin hat uns den Weg beschrieben.

 

Die Einreise

Natürlich muss sich jeder persönlich anmelden, wozu auch immer. Mit einem schallenden "Hello ...." wird man begrüßt um sogleich ein genuscheltes "10 minutes later" über die krächzende, schlechte Verbindung zu hören. Zehn Minuten später, beim nächsten Versuch hören wir wieder "... 10 minutes later ..". Nun ja, weitere 10 Minuten später hat der Beamte Zeit und wir können seine Fragen nach den wichtigen persönlichen Daten wie Haar- und Augenfarbe, Geburtsdatum und -ort sowie Gewicht und Bargeldreserven beantworten. Alles hatten wir auch schon im Vorfeld über das Internet beim ESTA Antrag beantwortet. Dann natürlich Grund der Einreise, Fahrzeug und die nächsten Plätz der Übernachtungen. Witzig, Zelt am Yukon. Erklären mussten wir dann noch unsere weitere Route und wie wir über die Straßen Anchorage erreichen werden. Dann wurde eindringlich darauf hingewiesen, dass wir uns am Flughafen in Anchorge bei der Grenzpolizei (U.S. Customs and Border Protection) persönlich anmelden, dies musste ich noch mal versichern und wiederholen.

 

Die gleiche Prozedur hat jeder von uns persönlich durchgeführt, zum Glück in einem Telefonat. 

 

Alaska begrüßt uns

Nach mehr als einer Strunde sind wir wieder auf dem Yukon und beginnen die Reise Richtung Circle. Leider nicht sehr weit, weil von Norden ein Unwetter aufzieht. Wir kommen gerade noch 10 km und packen bei kräftigem Wind und Nieselregen das Boot auf einer Insel aus. Lange suchen ging nicht, die Insel ist aber OK. Beim Aufbau des Zelts fliegt noch der Zeltbeutel weg, das Zelt können wir aber noch festhalten. Im Sturm bauen wir unser Haus auf und suchen gleich Schutz darin. So sitzen wir da, alles voller Schlamm und nass. Doch arg genervt, erst von der "Einreiseprozedur" und dann noch das suuuper Wetter. In einer kurzen Regenpause wird schnell Reis warm gemacht und verspeist, danach ordnen wir noch einmal die Sachen und sichern das Boot.

 

Der nächste Regen lässt aber nicht lange auf sich warten und so geht der Abend ohne ausschweifenden Yukonblick zu Ende.